Apr 30 2013

Umstieg von Kieback & Peter DDC 3200 auf Wago 750-841

Categories: hausbau sps wago .
 

Wie in meinem Blogeintrag zur Elektoinstallation bereits erwähnt, setzen wir zur Steuerung der gesamten Hauselektrik (Licht, Verschattung, Steckdosen, Rolläden) in unserem Haus eine SPS Steuerung ein.

Während der Planungsphase zum Hausbau fiel die Wahl damals auf eine DDC 3200 von Kieback und Peter . Die DDC 3200 ist eine industrietaugliche Automatisierungsregelung mit einer großen Anzahl an integrierten Regelungs- und Überwachungsfunktionen und mannigfaltigen Erweiterungsmöglichkeiten.

Mein Vater hatte Steuerungen diesen Typs viele Jahre im Rahmen seiner Arbeit eingesetzt und per Zufall konnten wir damals rechtzeitig vor Hausbaustart eine gebrauchte DDC 3200 inklusive allerlei Erweiterungsmodulen günstig erwerben.

Mittlerweile sind einige Jahre ins Land gegangen. Die DDC3200 hat ihren Dienst in dieser Zeit völlig unauffällig und problemlos erledigt.

Dennoch habe ich mich vor einem Jahr dazu entschieden sie zu ersetzen:

  • Umständliche Programmierung: Da ich mir die Lizenzkosten für die Kieback und Peter-Entwicklungsumgebung sparen wollte, blieb nur die Programmierung per 2-Zeilen LCD-Display und Folientastatur. Umständlich, kompliziert und fehleranfällig.
  • Hoher Preis: Die DDC 3200 ist keine klassische SPS für den “Häuslebauer” sondern klar als Industrieanlage positioniert. Das merkt man auch deutlich am Preis. Eine Backup-DDC für die Schublade oder ein paar spezielle Erweiterungsmodule sollte ich mir eigentlich leisten, nach Blick auf die Preisliste habe ich davon dann aber Abstand genommen.
  • Fehlende Community: Internetforen die sich mit der DDC beschäftigen und einem bei Problemen weiterhelfen können existieren leider praktisch nicht.
  • Ausgänge sind Negativschalten_: Die DDC hat die Besonderheit, dass die SPS einen aktiven Ausgang mit einem negativen Strom signalisiert. Das ist für die Ansteuerung von 220v per Relais unproblematisch, bei den gängigen SPS Tastern fällt dadurch jedoch die Ansteuerung der integrierten LEDs flach.,

Nachdem ich Loxone, Wago und Beckhoff miteinander verglichen habe, habe ich mich zum Schluss für ein Einsteigerset von Wago entschieden.

Die Wago ist eine sehr preisgünstige SPS mit integrierten Webserver und Ethernetanschluss. Die eigentliche Haupteinheit (in meinem Fall eine 750-841) hat keine eigenen Ein- oder Ausgänge. Diese werden erst als Erweiterung an die Haupteinheit angesteckt. Das System kann so leicht an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden und auch der Austausch von defekten Elementen fällt leicht.

In meinem Fall habe ich eine Reihe von 16-fachen Ein- und Ausgangsmodulen gekauft. Im Gegensatz zu den auch noch erhältlichen 2er, 4er oder 8er Modulen bleibt somit die gesamte Anlage sehr kompakt. Den Nachteil den man sich damit erkauft (wurde mir erst bewusst als wir die Wago in den Schaltschrank integrierten) ist die damit einhergehende sehr enge Verkabelung. Die ist bei den 16fach Modulen so eng, dass es praktisch keinen Sinn macht mehrere Leitungen (Drähte) auf einen Moduleeingang zu legen.

Um dieses Problem zu lösen haben wir alle Leitungen des Hauses erst einmal auf LSA-Plus Klemmen gelegt. Wird ein logisches Eingangssignal (Licht im Treppenhaus an) über mehrere Leitungen bereitgestellt (z.B. Treppenhaus unten und Treppenhaus oben), dann werden die Leitungen bereits auf den LSA-Klemmen zusammengepatched. Auf diese Weise geht immer nur genau ein Draht in jeden Wago-Eingang und die Verkabelung bleibt übersichtlich.

Für die Programmierung der Anlage setze ich die kostenfreie Open Source Bibliothek OSCAT ein. Diese hat so ziemlich für jedes Problem der Hausautomatisierung eine Lösung.

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