Mar 07 2006

Kurze psychologische Abhandlung zur Psyche eines Blog Kommentierers

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Mittlerweile ist mein Blog bereits üppig durch 2 ausführliche Kommentare erweitert worden. Zeit, einen Rückblick über die erfolgreiche (wenn auch kurze) Geschichte des Blogs zu halten und die Psyche des Kommentators (ich darf vorausnehmen, es handelt sich erschreckenderweise um die gleiche Person) ein wenig zu Durchleuchten.

Fangen wir also mit dem ersten Kommentar an. Zum meinem wirklich gelungenen Blogeintrag vom 1.Mai schreibt die Person S.G. aus W. bei K. (soviel habe ich durch tiefgreifende Recherchen bereits herausbekommen) unter dem Pseudonym Der hushige Rächer folgenden Kommentar:

Was ‘n kack Blog

Abstrahieren wir vorerst vom Inhalt und schauen uns nur den Stil an fällt sofort auf, da? es sich eindeutig um Fäkalsprache handelt. Unter sozialen Gesichtspunkten würde man damit die Person vielleicht der unteren Arbeiterschicht zuordnen, rebellisch gegenüber dem Bildungbürgertum das sich per Blogs und Apple Computer von den PC Benutzern der Arbeiterschicht abgrenzt. Doch weit gefehlt! Man betrachte das kleine Apostroph mit dem keck das Wort “ein” in "’n" Slang-technisch umgeformt wird. Dem Leser dämmert es sicherlich jetzt auch: Da ist ein Mensch am Kommentieren, der sich sehr wohl grammatikalisch und syntaktisch korrekt ausdrücken kann, der jedoch mit dem Slang der Bildungsunterschicht kokettiert…

Doch jetzt zur mit dieser Aussage verfolgten Absicht. Folgt man den Thesen von Friedemann Schulz von Thun trägt jede Aussage Informationen auf den verschiedensten Ebenen mit sich. Auf der Sachebene will mir G. mittleilen, da? er mit der Qualität des Blogs nicht zufrieden ist. Ob er damit die Qualität der Blogsoftware, die Performance des Webservers oder die Inhalte des Blogs meint, lä?t er leider au?en vor. Insofern müssen wir uns zur nächsten Ebene vortasten um mehr Licht in das Dunkel zu bringen.

Die Appellebene ist etwas schwierig zu deuten. Vordergründig könnte man meinen G. will mit seinem Kommentar eine Beendigung meiner Blogaktivitäten erreichen. Dieser Analyseschlu? wäre aber definitiv vorschnell. In Wahrheit schreit dieser Kommentator geradezu danach, weitere Blogeinträge vorgesetzt zu bekommen. Er provoziert mit seinem Kommentar geradezu Einträge wie diesen und führt sich damit selbst ad-absurdum.

Auf der Selbstoffenbahrungsebene kann man geradezu lichtjahre Tief in die Psyche des armen G. starren. Selbstzweifelgeplagt, latentaggressiv (in frühen Jahren der Kindheit vom Hamster des Bruders bös’ in den kleinen Finger gebissen obwohl G. die Schokolade wirklich teilen wollte) und mit nie ganz überwundener oralen Phase schleppt er sich wohl auch heute noch als Raucher durch die Gegend. Armer S.G.!

Die Beziehungsebene ist schnell abgehandelt. G. ist ein armer PC-Wurm, ich bin ein gott-gleicher Blogger mit Mac-Hardware der bei noch so ein paar blöden Kommentaren hektisch den Löschknopf drückt. Noch Fragen?

Aus Zeitgründen mu? an dieser Stelle die Analyse des zweiten Kommentars und der Rückblick entfallen. Ich hole ihn aber an anderer Stelle sicherlich noch nach.

Watt für ein Cliffhanger!

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